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Durch die Weißen Berge zum Libyschen Meer

Route: Vrisses - Chora Sfakion - Frangokastello - Moni Preveli - Armeni

Wenn Ihr eine ausgesprochen abwechslungsreiche Tour unternehmen wollt, auf der sich ein schönes Landschaftspanorama, eine einladende Hafenstadt sowie zwei Baudenkmäler - eine venezianische Festung und ein abseits gelegenes Kloster - miteinander verbinden lassen, dann solltet Ihr die folgende Rundfahrt nachvollziehen.

weisseberge.jpgDie Schnellstraße Richtung Chania solltet Ihr möglichst zügig bis zur Abfahrt Vrisses zurücklegen. Die Straße führt direkt an der Küste entlang. Auf  der linken Seite seht Ihr schon die nördlichen Ausläufer der Weißen  Berge, der Lefka Ori.


Der höchste Punkt des Gebirges ist nur unwesentlich niedriger als das Ida-Gebirge. Noch bis ins Frühjahr hinein, wenn es im Tal schon lange blüht, ist der Pachnes (2.452 m) mit Schnee bedeckt Seinen Namen aber trägt das Gebirge vor allem wegen des hellen Kalksteins, der nur an wenigen Stellen von Vegetation bedeckt ist.

Etwa 33 km hinter Rethymnon zweigt die Straße in den Süden ab. Folge der Ausfahrt nach Vrisses.

Hier könnt Ihr ein wenig Dorfluft schnuppern und einen Morgenspaziergang unternehmen oder Kaffee trinken. Es kann ein Vergnügen sein, sich einfach hinzusetzen und zu beobachten, was in einem kretischen Dorf am Morgen vor sich geht.

Wer in einem Dorf, das noch ein wenig uriger ist, seinen morgendlichen Kurzbummel machen möchte, der sollte noch bis Alikombos warten. Auch hier stehen Tavernen an der Straße und Ihr seid überall ein gern gesehener Gast.

blickaufsmeer.jpgSechs Kilometer weiter kommt die Hochebene von lmbros, danach verengt sich das Gebirge schluchtartig. Bald ist das Libysche Meer zu sehen und Ihr gelangt an die Küste nach Chora Sfakion.

Um den kleinen Hafen gruppieren sich einige kleine Tavernen, in denen Ihr wunderschön sitzen könnt. Da Essgelegenheiten auf dem folgenden Streckenabschnitt nur sehr dünn gesät sind, ist es ratsam, wenn Ihr vielleicht hier schon etwas zu euch nehmt.

Angesichts der isolierten Lage verwundert es nicht, dass sich in Chora Sfakion und Umgebung ein Menschenschlag herausgebildet hat, der besonders zäh an Traditionen festhält. Die berüchtigte Vendetta, die Blutrache, gehört zwar der Vergangenheit an, aber gerade hier sind noch lange Menschen im übersteigerten Geist von Ehre, Tapferkeit und Furchtlosigkeit erzogen worden. Ihr fanatischer Freiheitswille ist ebenfalls in die Geschichte eingegangen. Venezianer und Türken haben die größte Mühe mit ihnen gehabt.

safakia.jpgVon diesem Hafen ging bis in das 20. Jh. ein lebhafter Handel nach Afrika, der heute über die Häfen an der Nordküste abgewickelt wird. In der Hochsaison treffen heute mehrmals täglich Ausflugsboote ein, die die Verbindung nach Agia Roumeli, dem Endpunkt der Samaria-Schlucht herstellen.

Fahrt ein Stück den Weg, den Ihr gekommen seid, und folgt dann dem Wegweiser nach Komitades. Die Straße an der Südküste ist nur zum Teil asphaltiert, aber gut befahrbar.

Zur Linken habt Ihr die steilen Berge der südöstlichen Lefka Ori, rechts fällt das Land flach zum Meer hin ab.

Die Abzweigung zum Frangokastello ist beschildert Ihr seht die Burgruine mit ihren Außenmauern schon von weitem am Meer liegen.  

Frangokastelli.jpgÜber Frangokastello weiß man wenig. Es wurde 1371 von den Venezianern erbaut und war eine ihrer ersten Niederlassungen auf Kreta. Der Markuslöwe ist in dem Haupteingang, der zur Seeseite liegt, noch gut zu sehen. 1828 wurde die Burg für Kreta noch einmal wichtig: Nach einer Belagerung durch die Türken, die mit einer großen Übermacht anstürmten, fanden 385 Kreter hier den Tod.

Es geht die Sage, dass alljährlich am 17. Mai, am Jahrestag dieser Schlacht, die Gefallenen als Geister wiederkehren; genannt drosulites, Taumänner. Wer an einem trüben Tag oder einem nebligen Morgen in Frangokastello ist, kann verstehen, dass in dieser Landschaft Schauergeschichten entstehen.

TIPP: Vor dem Kastell liegt ein wunderschönes Stück feinen Sandstrands, und eine Taverne verorgt die Badenden mit Speis und Trank. Auf den folgenden Kilometern nimmt die Landschaft fast wüstenhaft trockene Züge an. Hier ist eine der regenärmsten Regionen Kretas. Wenn Ihr einige Kilometer weiter seid, könnt Ihr noch einmal einen Abstecher zu einem Strandstück machen.

Tipp: Die Abzweigung ist in Rodakino und ist ausgeschildert mit „Koraka Beach“. Hinter Selia müsst Ihr ein wenig aufpassen, dass Ihr die richtige Straße zum Kloster Preveli nicht verpasst.

Auf der Stichstraße zum Kloster passiert Ihr zwei Sehenswürdigkeiten: Auf der linken Seite liegt in einem Tal aus Oleanderbüschen eine nicht mehr benutzte venezianische Brücke mit einer kleinen Taverne unter schattenspendenen Bäumen. Ebenfalls nicht zu verfehlen sind die Ruinen von Kato Preveli, einem verlassenen Teil des Klosters.

monipreveli.jpgMoni Preveli stammt aus dem 17. Jh. und wurde zu Ehren des HI. Johannes erbaut. Das Kloster ist eine ausgesprochen schöne Anlage. Alle Gebäude sind aus einem gelbkalkigen Sandstein erbaut.

Es leben nun noch wenige Mönche im Kloster und es ist etwas schwierig, in die Gebäude und in die Kirche zu gelangen. Sobald Ihr einen Mönch seht, teilt ihm darum mit, dass Ihr die Kirche sehen möchtet.

Sie wurde 1836 neu gebaut und 1911 restauriert. Besonders auffällig sind die holzgeschnitzte, vergoldete Kanzel und der schöne Bischofsstuhl.

Während des Zweiten Weltkrieges spielte das Kloster ähnlich wie Moni Arkadiou als Zufluchtsstätte für Engländer und patriotische Kreter vor den Deutschen eine bedeutende Rolle.

schlucht1.jpgAuf dem Rückweg Richtung Rethymnon fahrt Ihr durch ein  mittelgebirgsähnliches Gebiet.

Hinter Armeni und noch hinter den Abzweigung nach Kastelos liegt links ein großer Platz. Dort befindet sich ein Schild „Late Minoan Cemetery of Anmenoi“.

Parkt den Wagen dort und geht das kleine Stück zu der minoischen Begräbnisstätte zu Fuß. Nach ungefähr 100 m seht Ihr schon die ersten in die Erde gebauten Gräben.

Die Gräben wurden erst 1969 entdeckt und waren völlig unversehrt. Man fand in ihnen eine stattliche Zahl Truhensarkophage,

Votivgegenstände, Schmuck usw. Zu den Gräbern führt jeweils ein korridorartigen Zugang.

Das größte Grab auf dem Hügel hat einen 5 x 5 m messenden Innenraum mit einer mittigen Stützsäule. Die Gräber werden in die spätminoische Zeit datiert d. h. etwa 1500v. Chr.

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